Veröffentlicht: 10. Januar 2019
Wer kennt das nicht? Man müsste mal wieder was tun. Gerade jetzt sind die guten Vorsätze für das neue Jahr noch präsent. Man will doch etwas für seine Fitness tun und ein paar Kilo sollen auch runter. Aber der Schweinehund ist einfach so groß geworden. Über die Jahre ist er gewachsen und gewachsen und mittlerweile fällt es unendlich schwer, ihn zu überwinden. Die einfachste Art, Sport zu treiben, ist zu laufen. Man braucht nichts weiter, als ein paar vernünftige Laufschuhe, eine Sporthose, ein T-Shirt und eventuell einen Pullover. Dann kann es eigentlich schon losgehen. Aber der Schweinehund findet so viele Ausreden, warum man gerade jetzt keinen Sport machen kann, sich nicht bewegen soll. Es ist zu kalt oder zu heiß, zu nass oder zu wenig Zeit oder, oder, oder …
Das war nicht immer so. Kinder lieben die Bewegung. Schlechtes Wetter interessiert sie nicht. Wenn ich sehe, wie meine Kinder auch im dicksten Winter oder im Regen im Garten toben, dann sehe ich da keinen Schweinehund. Oder nur einen Kleinen. Aber der wächst auch bei ihnen schon. Eines Tages wird er lauter als das Verlangen nach Bewegung sein. Es sei denn, sie schaffen es, ihn klein zu halten. Denn der Schweinehund wächst umso weniger, je mehr Bewegung ich zulasse und als selbstverständlich in mein Leben einbaue. Die Kinder müssen das Laufen nicht lieben lernen. Sie dürfen nur nicht verlernen, es zu lieben.
Deswegen ist es auch so toll, dass tinongo Medienpartner des „ISPO Munich Night Run 2019 presented by BUFF®“ ist, denn im Zuge dieses Laufs gibt es auch den Kinderlauf am 2. Februar 2019 im Olympiapark. Eine tolle Möglichkeit, den Kindern die Liebe zum Laufen in Erinnerung zu holen.
Die Teilnahme ist für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren kostenlos. Man muss sich lediglich vorher registrieren. Selbstverständlich gibt es auch eine kleine Belohnung für alle Teilnehmer!
Vielleicht wäre mir der Wiedereinstieg ins Laufen auch leichter gefallen, wenn ich früher an solchen Events hätte teilnehmen können. Ich war als Kind nämlich tatsächlich ein sehr talentierter Läufer, allerdings bin ich nur durch Zufall dazu gekommen. Meine eigentliche Sportart war schon immer Feldhockey, aber auch andere Sportarten habe ich nebenher ausprobiert. Leichtathletik zum Beispiel. Dabei war ich in der Schul AG und kam dort zum Mittel- und Langstreckenlauf. Ungewollt, das gebe ich zu. Es stand ein Schulwettbewerb an, bei dem unsere Schule gegen andere Schulen bei einem Leichtathletik-Event gegeneinander antraten. Allerdings war ich schon etwas spät dran mit meiner Anmeldung und so wurde nur noch für eine einzige Disziplin ein Athlet gesucht. Für den 2.000 Meter Lauf. Ich musste nun also mit etwa 11 oder 12 Jahren entscheiden, ob ich einen Tag die Schulbank drücken soll, oder ob ich mich lieber einmal über 5 Runden quälen soll und dafür einen Tag schulfrei habe. Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer.
Dieser 2.000 Meter Lauf war mein erster Langstreckenlauf. Vorher habe ich so etwas tunlichst vermieden und setzte eher auf Sprints, aber „leider“ gewann ich dieses Rennen mit über 100 Metern Vorsprung und noch dazu in einer Zeit, die für einen Eintrag in die „Ewige Bestenliste“ in Hessen in meiner Altersklasse reichte. Fortan war ich für meine Schule (und teilweise für den örtlichen Leichtathletikverein) der Langstreckenläufer. Aber so richtig Spaß hat mir das eigentlich nicht gemacht. Klar, der Erfolg machte Spaß, aber der Weg dahin war mir zu langweilig. Eintöniges im Kreis Laufen im Stadion gefiel mir einfach nicht.
Erst später, vielleicht zu spät, habe ich bei einem Crosslauf teilgenommen und diese Art des Laufens machte mir viel mehr Spaß. Allerdings war der Laufzug für mich mittlerweile abgefahren und neben Hockey war nicht mehr Platz für einen weiteren intensiv betriebenen Sport. Diese ambivalente Beziehung zum Laufen ist bis heute geblieben. Zwar gehe ich regelmäßig Laufen, aber zum einen muss ich mich dazu schon etwas motivieren und zum anderen brauche ich Abwechslung.
Meinen Kindern geht es da ähnlich, aber sie haben mehr Spaß am Laufen, als ich es früher hatte. Zumindest als ich etwas älter war, als sie. Ich bin der Überzeugung, dass dies auch daran liegt, dass sie schon früher mit mir zum Laufen kamen und dabei durch Laufstrecken über Felder und durch Wälder das Laufen nicht als monoton wahrgenommen haben. Kein Wunder also, dass sie letztes Jahr mit Freuden beim Spartan Kids Race teilnahmen, einem Hindernislauf durch den Olympiapark. Denn die Freude am Laufen muss man eigentlich gar nicht lernen, man darf sie nur nicht verlernen. Kinder lieben es, sich zu bewegen, sich miteinander zu messen, um die Wette zu rennen. Diese Liebe verlernen sie aber, wenn man sie diese nicht ausleben lässt. Und wenn es nicht mit einem Hockeyspieltag kollidiert, werden sie wohl dieses Jahr eben am Kinderlauf des „ISPO Munich Night Run 2019 presented by BUFF®“ teilnehmen. Gebt euren Kindern doch auch die Möglichkeit, die Freude am Laufen nicht zu verlieren bzw. die Freude daran wiederzuentdecken. Der Lauf startet um 15.00 Uhr. Und vielleicht sehen wir uns dann ja auch.
Nils Kowalczek (tinongo)
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